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Eid Adha

Heute war der muslimische Feiertag Eid Adha. Da Damongo zu 90% aus Muslimen besteht, ist das ein großer Feiertag und ganz Ghana hat heute und morgen schulfrei. Eid Adha ist ein muslimisches Opferfest, dauert laut Wikipedia vier Tage und ist eins der wichtigsten Feste des Islam. Es ist das koranische Pandon zur Opferung Isaaks in der Bibel: Es geht an Eid Adha darum, dem Propheten Ibraham zu gedenken, der bereit war, seinen Sohn für Allah zu opfern. Als Allah seine Opferbereitschaft sah, verschonte er ihn und zum Dank dafür opferte Ibraham zusammen mit seinem Sohn einen Widder. Die Schwester unserer Mutter, Fati, ist Muslima und hat uns eingeladen, sie an diesem Tag zum Gebet zu begleiten. Es hieß, das Gebet sei um 8:00 Uhr, also gehen wir um 7:30 Uhr los. Mein Wecker ging um 6:30 Uhr. Die anderen aus der Familie stehen jeden Tag so früh auf, aber Frühstück gab es noch nicht, deshalb setzte ich mich einfach vor mein Zimmer und wartete bis Fati loslief. Ein einziges Mal war ich in meinem Zimmer und hab dort irgendwas gemacht und als ich wieder rauskam, war Fati einfach weg. Da war es kurz nach halb 8. Ich wusste zwar heute morgen noch nicht viel über diesen Feiertag, aber es würden viele Menschen kommen und gemeinsam beten und das wollte ich eigentlich nicht verpassen, deshalb war ich etwas geknickt. Ich bin dann zurück in mein Zimmer und wollte etwas Schlaf nachholen, bis ich nach einiger Zeit Fatis Stimme hörte. Als ich rauskam, erzählte sie mir, dass das Gebet erst um 8:00 Uhr anfange. Sie müsse nur noch schnell das Essen vorbereiten, duschen und dann können wir los - da war es 10 Minuten vor 8 Uhr. Das wurde also auch nichts. Der nächste Plan war, dass wir um 8:30 Uhr das Haus verlassen, um pünktlich zum Gebet um 9:00 Uhr da zu sein. Um kurz nach halb waren Fati und ihr Sohn auch tatsächlich fertig, aber da wurde Felix wach. Fati dachte, er möchte sicher auch gern mit, also haben wir auf ihn gewartet und da war es dann schon 8:45 Uhr. Also mussten wir sehr schnell gehen, damit wir nichts verpassen. Auf dem Weg zum Platz sah man überall Tiere festgebunden. Fati erklärte, dass jedes Haus nach dem Gebet ein männliches Schaf oder eine männliche Kuh schlachten und mit dem Fleisch ein Essen für alle Nachbarn kochen würde. Es war wirklich gruselig, die unbekümmerten Tiere zu sehen und zu wissen: bald sind die tot. Außerdem wuchs meine Angst, dass wir zu Hause auch ein Tier schlachten müssten, denn unser Vater Anthony hat schon einmal erwähnt, dass wir herzlich eingeladen sind, selbst ein Tier zu schlachten, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Ich esse zwar gern Fleisch und ein mancher mag sich darüber aufregen, aber ich kann kein Tier mit meinen eigenen Händen töten. Ich kann auch sonst kein Blut sehen... oder Spritzen.

Aber mit diesem Gedanken wollte ich mich gar nicht so lange beschäftigen, sondern wollte mich auf das Gebet freuen. Es fand auf einem großen Feld statt, dass wir sonst als Fußballfeld nutzten und es war eine unglaubliche Zahl an Menschen versammelt. Der alltägliche Ruf "Allahu Akbar" ertönte durch Lautsprecher und die Menschen hoben passend dazu ihre Hände zu ihrem Kopf und knieten sich später auf ihren Teppich und verbeugten sich "im Takt". Das Ganze war nach 15 Minuten beendet und dann kam ein Fotograph und machte Gruppenbilder von den Menschen, die alle ihr schönsten Kleider angezogen hatten. Als alle Fotos geschossen wurden, gingen wir wieder nach Hause. Das war echt was besonderes.

Fati

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