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Sonntagsmesse mit dem Bischof

Stellt euch vor: der Bischof kommt. Die ganze Woche finden Veranstaltungen statt, in denen man ihn treffen und sich mit ihm unterhalten kann und den Höhepunkt bildet ganz feierlich die Sonntagsmesse.

Jetzt stellt euch vor: zu Beginn der Sonntagsmesse um Punkt 9:00 Uhr fällt der Strom aus - also kein Licht, keine Mikros, keine Ventilatoren. Glücklicherweise hat man einen Generator, der das Problem schnell löst. Doch dann sind da noch die drei Menschen, die vergessen haben, ihr Handy stummzuschalten. Zum Glück sind der Bischof und der Rest noch nicht eingezogen - also kann man auch über dieses ständige Gebimmel hinwegsehen.

Es geht los: Die Messdiener laufen zu langsam, werden fast schon nach vorne geschoben und wie Bischöfe manchmal so sind, steht das Ambo zu weit am Fenster und das Messbuch ist zu nah an der Tischkante. Schnell ausbessern, dann passt das auch. Alles wäre gut, wenn da jetzt nicht auch noch ein Mensch fehlen würde, der die Kollekte anleitet und die Menschen zum spenden motiviert - zum Glück gibt es den ein oder anderen, der gerne im Rampenlicht steht und schnell aushilft. Doch dann mein persönlicher Höhepunkt: Während der Bischof über die fehlende Teilnahme der Menschen am Gemeindeleben predigt, geht eine Frau durch die Gänge und weckt fünf Leute auf, denen die Predigt wohl zu lang(weilig) war.

In diesen paar Sätzen zusammengefasst ist das heute unsere Sonntagsmesse gewesen. Vom Pastor in Lehe hätten wir gewaltig was zu hören bekommen, wenn wir so eine Messe unter Teilhabe des Bischofs abgeliefert hätten, aber hier in Damongo schien es, in Ordnung zu sein. Alle blieben ganz gelassen und nach der Kommunion entwickelte sich die Kirche sogar nahezu zu einer Disko, denn alle Menschen hatten große Freude am singen und tanzen. Die Menschen rechts und links von mir sind zwar auch regelmäßig weggenickt, wurden aber zum Glück nicht entdeckt und es war irgendwie auch lustig, von Schlafenden umgeben zu sein. Sie erwachten, als die "Party" losging. So viel Energie habe ich bisher in noch keiner Messe mitbekommen. Es gab heute ein Schlagzeug, es wurde durch den Gang getanzt und die Schreie, die die Leute hier zwischen den Strophen machen, kamen so oft und laut, dass allein das Zusehen und Zuhören ein Riesenspaß war - ich konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen.

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