Mein neues Zuhause
- Svenja Polinski
- 4. Sept. 2015
- 2 Min. Lesezeit

Gegen 16:00 Uhr kamen wir auf dem Hof der Anyokas an. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und die Moskitonetze aufgehängt haben, lernten wir beim Abendbrot alle kennen. Anthony den Vater, Yayi die Mutter und von unseren Geschwistern hörten wir auch alle Namen, aber sich so viele Namen direkt zu merken ist schwer. Es waren alle unglaublich lieb zu uns. Anthony nannte uns direkt seinen neuen Sohn und seine neue Tochter und weil mein Name etwas schwer auszusprechen ist, nennt er mich Sonja. Die anderen habe ich aber langsam so weit, dass auch Suenja funktioniert oder Polinski. Wir haben uns bisher ganz gut eingelebt und das Haus ist wirklich schön. Es ist in U-Form aufgebaut. Die Seiten rechts und links sind Schlafzimmer und eine Art Küche. Allerdings wird immer draußen gekocht, also ist es eher ein Lagerraum für die Töpfe. Vor allen Räumen zieht sich eine Veranda entlang, und vor dem Mittelteil wird gegessen. Dort ist das Wohnzimmer und noch ein Schlafzimmer und die Toilette. Die Dusche ist in einer Ecke eingemauert. Die Mauer geht mir etwa bis zur Schulter, deshalb dusche ich lieber abends, ich will keine Blicke riskieren.
Unsere Zimmer haben sogar Ventilatoren, das ist ziemlich praktisch, wenn es nachts zu heiß wird und Strom gibt es hier auch. Ich habe jetzt in fünf Tagen noch keinen Stromausfall mitbekommen - in Kumasi wären die Lichter täglich ausgegangen - aber dafür gibt es kein fließendes Wasser. Das ista ber auch kein großes Problem, denn Toilette und Dusche funktionieren mit Eimern und Hände waschen oder sonstiges kann man direkt unter dem Hahn der Wassertanks auf dem Hof. Jeden Tag kommen neue Menschen vorbei und begrüßen uns oder setzen sich einfach zu der Familie. Und die Kinder bringen uns die Stammessprache Gonja bei, das gefühlt nur aus "Aoo" besteht. Jeden morgen ist außerdem Kirche. An unserem ersten Morgen durften wir ausschlafen, aber seit Dienstag stehen wir jeden morgen um halb 6 auf, was auch kaum zu vermeiden ist, denn dann werden alle langsam wach und es wird sehr laut auf dem Hof und auf den Straßen. Mit dem Essen haben wir noch leichte Probleme, aber daran sollen wir uns einfach langsam herantasten. Unsere Familie hat ein Riesenverständnis für unsere Beschwerden und Wehwehchen, das ist wirklich gut. Da fühlt man sich gleich heimischer.




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